UNKNOWN RUNNER

SCIENCE OF REPETITION / Project started in 2005

Thema aller Unknown Runner-Arbeiten ist die Untersuchung der verschiedenen Arten und Wirkungsweisen von Wiederholung in Bild und Ton.

Triller

TRILLER, 2005, 120 x 20 cm
Holzkasten, Tafellack, Kreide


... Tremolieren ist schnelles Repetieren, Beben, Zittern, Schweben, Stottern, Trillern. ...
Repetition bezeichnet auch eine rhetorische Figur der Wiederholung, wobei die Aussage verstärkt und die Eindringlichkeit gesteigert werden soll. Der Loop, ein weiteres Wort für Wiederholung, für etwas, das an sich selbst anschließt, beschreibt hingegen auch das materielle Verbinden.


Unknown Runner Loop Book

Repetition #1: ÜBER DAS RAUSCHEN DER WIEDERHOLUNG    >> MORE LOOP BOOK PICTURES
Loop-Book, Buch ohne erste Seite, Auflage:10



VOM RAUSCHEN DER WIEDERHOLUNG
VON 0 UND 1

Auf gleicher Höhe
ebener Fläche
dem Plateau erhöht
planiert die Wiederholung
das »Gleiche«
und schafft das »Selbe«
kaum Abdruck
noch Spur bleibt
nur ein Unterschied
eine Alternative
ein »Ent« und ein »Oder«

der Unterschied legt seine Eingeweide ab
verkehrt sein Wesen
geht dahin wo wir keinen Nachhall
kein Echo vernehmen
kein Ding mehr fallen kann

Dann − in der Reihe seiner Summen
entstehen Modelle
Modelle aus zwei Arten von Modulen

und lässt ahnen, dass wir auch Summe sind
als lebendig gewordener Unterschied
eine Modellwelt bewohnen
welche im Kern ihres Wesens
immer das »Selbe« ist
welches nie aus dem »Gleichen« besteht
sondern aus einem Unterschied.

Bender, 2005 / Text aus dem Loop Book / Buch ohne erste Seite



SOAP
SOAP, 2004, Collage, 21 x 27 cm
Seife, Single-Kreuz, Bilderrahmen, Bildkopie



Wiederholung als Stilmittel - als Mittel zum Zweck. Eine tremolierende Klangfläche kann zur Haltung der Spannung eingesetzt werden, die Auflösung wird hinausgezögert, die Erwartung gesteigert, bis die Auflösung eintritt, die Eskalation.

repeating tvs

Durch die Wiederholung eines Filmausschnittes, hat das Auge immer wieder die Chance neue Details im Bild wahrzunehmen. Das Auge kann wie bei einem Gemälde über die Bildfläche wandern, der Fokus verschiebt sich vom Verfolgen der Bewegung hin zum Abtasten des Raumes und der Fläche. Weiterhin kann ein kurzer Filmloop auch etwas zwanghaftes, nervöses ansich haben, vermittelt eher ein Gefangensein im Moment und lässt die Zeit vibrieren. Der Wirbel eines Zirkusschlagzeugers kündigt die Sensation an, begleitet diese aber nicht.


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Sonja Bender
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